27.07.2009

Gegen Rechtsextremismus an Berufsschulen: thematisieren, sensibilisieren, bilden

Zu den Ergebnissen einer Studie für das Dresdner Hannah-Arendt-Institut, nach der jeder zweite Berufsschüler fremdenfeindliche Ansichten äußerte, erklärt Monika Lazar, Leipziger Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus:

Die Häufigkeit rassistischer Einstellungen an sächsischen Berufsschulen ist ein lauter Warnschuss und zeigt: Viele junge Menschen sind stark verunsichert und fühlen sich offenbar zu einem erheblichen Teil nur von Nazi-Gruppen und –Parteien vertreten. Die sächsische Staatsregierung muss Fremdenfeindlichkeit viel entschiedener öffentlich ächten.

Dumpfe Ängste vor einer von Nazis heraufbeschworenen „Überfremdung“ müssen thematisiert und widerlegt werden, bevor rechtsextreme Kräfte sie instrumentalisieren können. Bildung muss solche Befürchtungen und Falschinformationen aufgreifen und ihnen konstruktive Lösungen entgegensetzen. Dazu brauchen wir Lehrpläne, die nicht nur den historischen Nationalsozialismus, sondern auch moderne Formen des Rechtsextremismus aufgreifen.

Sehr wichtig sind eine stärkere Sensibilisierung und bessere Aus- und Weiterbildung des Lehrpersonals. Denn nur glaubwürdige, kompetente Vorbilder können junge Menschen überzeugen.

 

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