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LVZ, Leipziger Volkszeitung, vom 02.03.2009
Frauenbibliothek
Die Damen ab jetzt „Im Portrait“
Für den 10. März wird um 19 Uhr in die Frauenbibliothek Monaliesa, Bernhard-Göring-Straße 152, eingeladen. Das dortige Team hat eine neue Gesprächsreihe ins Leben gerufen. „Im Portrait“ heißt sie. In diesem Rahmen ist nun unter dem Aspekt „Das Private und das Politische“ Monika Lazar zu Gast. Sie ist Bäckerin und Betriebswirtin, spielt leidenschaftlich Fußball beim Roten Stern Leipzig und hört gern Gianna Nannini. Die heute 41-Jährige wuchs im Südraum Leipzigs auf, wo sie die Umweltverschmutzung in ihrem Lebensumfeld unmittelbar erlebte.
„Die wenigen Wochen im Herbst 1989 ließen mich ahnen, dass es möglich ist, eine Gesellschaft gewaltfrei zu verändern. Wir erlebten eine wohl einmalige Ausnahmesituation. Auf einmal machte das Zeitunglesen Spaß und es gab unglaublich viel zu tun“, so Lazar. Weil sie der Überzeugung ist, als Einzelne kaum etwas verändern zu können, ging sie in die Politik. Es folgten Jahre im Kommunalparlament, mit dem Slogan „Engagiert nach Berlin“ startete sie später für die Bündnisgrünen in den Bundestag. Dort bäckt sie in einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Politikverdrossenheit und Lethargie „große und kleine Brötchen“.
Doch wie sieht der Alltag einer Berufspolitikerin aus? Mit welchen offensichtlichen und indirekten Begrenzungen hat sie zu kämpfen? Welche Einflussmöglichkeiten bieten sich ihr? Wie geht sie mit Macht und Anerkennung, mit patriarchalen Strukturen innerhalb der Parteien, mit vollen Terminkalendern und Verantwortung um? Über diese und weitere Fragen wird Monika Lazar Auskunft geben.
„In der neuen Reihe ,Im Portrait‘ stellen wir Frauen vor, die sich gegenwärtig gesellschaftspolitisch und sozial engagieren, kulturelle Alternativen oder ökologisches Bewusstsein über die eigenen vier Wände hinaustragen und an Veränderungspotenziale glauben“, so Bibliotheksleiterin Hella Rösiger. „Es sind Frauen auf unterschiedlichen Wegen, die im Zeitalter von Globalisierung und Politikverdrossenheit die politischen Dimensionen des privaten Lebens bewusst gestalten möchten.“ A.Rau.
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