Dürener Nachrichten / Lokales / Seite 19, 06.06.2007

Von Vogelsang in die Niederung des Rechtsextremismus

Grünen-Abgeordnete Monika Lazar besucht die Ordensburg und gibt in Düren Tipps für den Umgang mit der NPD und Behörden

*Düren. *Monika Lazar, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, machte bei Ihrer „Tour gegen Rechts“ durch die Bundesrepublik Station in Düren. Arndt Klocke, Landesvorsitzender der Grünen, begleitete sie an die Rur.

Zuvor hatten beide die ehemalige NS-Erziehungsstätte Vogelsang besucht. Neben einem Rundgang über die denkmalgeschützte Anlage und einem Panoramablick in den umliegenden Nationalpark Eifel stand ein Austausch über die Entwicklungsziele und Potenziale des Standortes mit Verantwortlichen der Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang im Mittelpunkt des Besuchs. Grüne der Kreise Aachen, Euskirchen und Düren betonen einhellig, dass der sensible und bewusste Umgang mit der Architektur und der Geschichte ein spezielles Kultur- und Bildungsangebot erfordert. „Ein Ort, an dem in der NS-Zeit Rassismus und die Rechtfertigung von Eroberungskriegen gelehrt wurde, verpflichtet im besonderen Maße zur Information und Bildung zu gesellschaftspolitischen und globalen Themen“, so Gudrun Zentis, Sprecherin der Grünen des Kreises Düren.

Noch geprägt durch die Eindrücke auf Burg Vogelsang trafen sich Lazar und Klocke mit Vertretern des Bündnisses gegen Rechts, welches sich letzten Herbst in Düren gegründet hat. Beide informierten sich intensiv über die Entwicklung, das Auftreten der Rechten in Düren und deren Aktionen. Monika Lazar erkannte dabei bekannte Verhaltensmuster und Strategien der rechten Szene bundesweit. Die Abgeordnete: „Seit Jahren beschäftigt mich der erstarkende Rechtsextremismus, den ich als Angriff auf unsere Demokratie entschieden ablehne und bekämpfe.“ Auch das Verhalten der Behörden Rechtsextremen gegenüber kam zur Sprache. Monika Lazar konnte wertvolle Tipps zum Umgang geben. Arndt Klocke versprach, in Gesprächen auf Landesebene mit Politikern anderer Parteien die Probleme im Kreis Düren anzusprechen.

Ludger Dowe führte zum Abschluss durch die Stadt vorbei an Stelen, Stolpersteinen und Resten der Stadtmauer. Seine profunden historischen Kenntnisse, teilweise noch belegt durch Bilder und Dokumente von Zeitzeugen und Überlebenden des Holocaust, gaben Einblicke in die Schicksale der jüdischen Bevölkerung Dürens im dritten Reich. Die Führung endete am alten jüdischen Friedhof in der Arnoldsweiler Straße.

06. Juni 2007 Dürener Nachrichten / Lokales / Seite 19

 

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