Kandidaten zur Bundestagswahl:
Leipzigs Grüne wählen Frauen-Power
geschrieben von: Ralf Julke
auf www.lizzy-online.de,
Die Leipziger Internet Zeitung
Bis heute weiß noch niemand, ob es am 18. September
überhaupt vorgezogene Bundestagswahlen gibt. Das klärt
sich ja bekanntlich erst am 1. Juli. Aber der Druck auf die Parteien,
die dann mit überzeugenden Kandidaten antreten wollen, ist
jetzt schon groß. Die Zeit ist knapp. Am Dienstagabend trafen
sich Leipzigs Bündnisgrüne im Froschcafé und wählten
- während draußen das Gewitter heranrollte - ihre Direktkandidaten.
Sie wählten Frauen-Power.
Im Wahlkreis 153 Leipzig-Nord, wird für sie Katharina
Krefft ins Rennen gehen, seit Juni letzten Jahres Stadträtin
in Leipzig, Im Wahlkreis 154 Leipzig-Süd setzte sich Monika
Lazar durch, die erst zum Jahresbeginn als Nachrückekandidatin
in den Bundestag einzog. Sie nahm dort den Platz von Antje Hermenau
ein, die nach dem Wiedereinzug von Bündnis 90/Die Grünen
aus dem Bundestag in den Landtag wechselte. Ein knappes halbes Jahr
Einarbeitungszeit im deutschen Parlament - das ist nicht viel Zeit,
sich zu profilieren. Bislang konnte freilich noch kein Grüner
ein Direktmandat in Leipzig gewinnen.
Die Chancen, über die Landesliste ins Parlament
zu kommen, sind deutlich größer. Zur letzten Bundestagswahl
hatten es sie sächsischen Grünen Antje Hermenau und Peter
Hettlich geschafft, über die Landesliste nach Berlin zu kommen.
Die Leipziger Bündnisgrünen wählten Monika Lazar
auch zu ihrer Kandidatin für Platz 1 auf der Landesliste. Damit
wäre sie, wenn sie sich gegen die Bewerberinnen aus den anderen
Kreisverbänden durchsetzt, die sächsische Spitzenkandidatin.
Um Platz 2 der sächsischen Liste wird sich Peter Hettlich bewerben,
der sich seit seinem Einzug in den Bundestag vor drei Jahren besonders
als Sprecher der grünen Arbeitsgruppe Ost profilierte.
Ob die sächsischen Grünen freilich wieder mit zwei Abgeordneten
in Berlin vertreten sein werden, hängt auch davon ab, ob die
PDS gemeinsam mit der Wahlalternative ASG in Fraktionsstärke
ins Parlament kommt. Viele halten das - nach der Kür des Spitzenduos
Lafontaine/Gysi für sehr wahrscheinlich. Doch die Eintracht
der Spitzenkandidaten trügt: In den Kreisverbänden tun
sich die etablierten PDS-Genossen und die WASG-Vertreter schwer.
Die Leipziger Vertreter gingen nach ersten Einigungsgesprächen
in der letzten Woche ergebnislos auseinander.
Die Leipziger FDP hat ihre Kandidatenkür schon am 15. Juni
abgeschlossen. Für sie wird im Wahlkreis Leipzig-Nord der emeritierte
Kanzler der Uni Leipzig, Dr. Peter Gutjahr-Löser, antreten.
In Leipzig-Süd wird der FDP-Kreisvorsitzende Dr. Ulrich Kessler
antreten. Aber auch bei der FDP sind die Chancen, ein Direktmandat
in Leipzig zu gewinnen, eher gering. Derzeit sitzen für die
sächsischen Liberalen Joachim Günther (Vogtland) und Klaus
Haupt (Hoyerswerda) im Parlament. Am morgigen Donnerstag werden
auch die Leipziger SPD-Genossen ihre Kandidaten aufstellen. Da wird
es spannend, ob sich neue Leute ins Gespräch bringen.
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