Berlin/Leipzig, 01.09.2007
Amadeu Antonio Stiftung sucht Kooperationsprojekte gegen Menschenfeindlichkeit
Um gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegen zu treten, hat die Amadeu Antonio Stiftung ein neues Förderprogramm aufgelegt: "Living Equality - Interventionen gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Antisemitismus". Dafür sucht sie lokale Kooperationspartner und Projekte - jetzt bewerben bis 01.10.2007!
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit umfasst Einstellungen wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Sexismus und auch Feindlichkeit gegenüber Menschen, die von der Mehrheitsgesellschaft als ?anders? definiert werden, wie z.B. Schwule und Lesben, Behinderte oder Obdachlose. Die Langzeitstudie ?Deutsche Zustände? des Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer hat festgestellt, dass in Deutschland die Feindseligkeit gegenüber diesen Gruppen und Minderheiten von breiten Teilen der Bevölkerung, also von der Mitte der Gesellschaft, stark zugenommen hat und sich weiter radikalisiert. Eine besondere Rolle spielt dabei auch der Antisemitismus als eine Art Einfallstor zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Dies ist der aktuelle Anlass für die Amadeu Antonio Stiftung, ein gezieltes Förderprogramm gegen diese Entwicklung aufzulegen: "Living Equality - Interventionen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Antisemitismus".
Dafür hat die Amadeu Antonio Stiftung einen Verbund verschiedener bundesweit engagierter Organisationen gebildet, die unterschiedliche Kompetenzen und Erfahrungen einbringen. Dazu gehören die Bundesarbeitsgemeinschaft der RAA ? Regionale Arbeitsstellen für interkulturelle Bildung, Jugendarbeit und Schule, das Zentrum Demokratische Kultur, das bundesweite Netzwerk Schule ohne Rassismus ? Schule mit Courage und der Landesverband der Sinti und Roma in Baden-Württemberg. Unterstützung erhält das Gesamtprogramm von der Ford Foundation aus New York und der Freudenberg Stiftung aus Weinheim. Ansatzpunkt des Projektverbundes ist die Stärkung der Gleichwertigkeits- und Menschenrechtsorientierung und einer damit verbundenen Anerkennungskultur. Im Rahmen des Projektes sollen insbesondere aktuelle Formen von Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus, Sexismus und Rechtsextremismus bekämpft werden.
Lokale Kooperationspartner
Die Amadeu Antonio Stiftung sucht lokale Kooperationspartner, die einzelne oder mehrere Elemente der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit bearbeiten, lokale Initiativen und Projekte anregen und vernetzen. Dafür stehen Honorarmittel zur Verfügung. Die Stiftung ist auch daran interessiert, im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus, die die Amadeu Antonio Stiftung jedes Jahr bundesweit anregt, längerfristige Partner zu gewinnen.
Förderung von Projekten
Die Stiftung nimmt auch Anträge von Organisationen, Initiativen und Projekten entgegen, die innovative Ansätze gegen einzelne oder mehrere Elemente der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in einzelnen Projekten bearbeiten. Für diese Projekte stehen Förderung bis zu 2.500 Euro zur Verfügung.
Antragsfrist
Die Mittel für die lokalen Kooperationspartner und die Projektförderungen werden in zwei Runde vergeben. Antragsschluss für die erste Runde ist der 1.10.2007.
Antrag stellen
Antragstellungen für Projekte und Kooperationen sind formlos bei der Amadeu Antonio Stiftung einzureichen. Der Förderantrag sollte auf maximal fünf Seiten Angaben zu folgenden Punkten enthalten: Projekttitel und Kurzbeschreibung des Projektes, Projektträger und Projektpartner, Ausgangssituation, Zielsetzung, praktische Umsetzung (Ablauf), Erreichung der genannten ?Zielsetzung?, Gesamtkosten des Projektes / Zeitrahmen, Finanzplan, beantragte Summe, Datum und rechtsverbindliche Unterschrift. Bei der Förderung von Projekten muss der Antragsteller rechtsfähig und gemeinnützig sein, d.h. mit dem Antrag müssen die Satzung des Vereins, der Auszug aus dem Vereinsregister und Freistellungsbescheid des Finanzamts beiliegen.
Bitte senden Sie den vollständigen Antrag inkl. der notwendigen Unterlagen schnellstmöglich an:
Amadeu Antonio Stiftung
Linienstraße 139
10115 Berlin
Für Rückfragen: Telefon: 030. 24 08 86 10 (Timo Reinfrank)
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