Rechtsextremismus
in Deutschland
Kurzinformation
Berlin, den 28. Juli 2005
Unsere Erfolgsstrategie gegen Rechtsextremismus heißt
Demokratie. Partizipation aller in einer starken Zivilgesellschaft
ist die grüne Kampfansage gegen Nazis.
WAS HABEN WIR ERREICHT?
Aufklärung, mobile Beratung und Opferhilfe
vor Ort fördern wir seit 2001 durch die erfolgreichen Bundesprogramme
CIVITAS und ENTIMON. Jugendlichen wird Toleranz, Weltoffenheit und
Demokratieverständnis vermittelt. Aussteiger erhalten Unterstützung.
Wir haben viele Möglichkeiten zur Partizipation geschaffen.
Eine ist das „Projekt P – misch dich ein“. Es
unterstützt junge Leute, sich in politische Entscheidungsprozesse
einzubringen.
Mobilisierung und Vernetzung demokratischer Kräfte
gelang durch die Gründung des „Bündnisses für
Demokratie und Toleranz“. Ihm gehören Personen aus allen
Parteien im Bundestag, Kirchen, NGO´s und Wissenschaften an.
Der Verantwortung für die Vergangenheit haben
wir uns gestellt. Wir beschlossen Entschädigung für NS-Zwangsarbeiter,
Verbesserungen für weitere NS-Opfer wie Zwangssterilisierte
und „Euthanasie“-Geschädigte, gesetzliche Rehabilitation
der Wehrmacht-Deserteure und der Opfer des Homosexuellen-Paragraphen
175 aus der NS-Zeit. Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas
wurde im Mai 2005 eröffnet. Gedenkorte für die ermordeten
Sinti und Roma und die verfolgten Homosexuellen sind beschlossen.
Die Würde der Opfer von NS-Verbrechen schützen
wir. Neonazi-Aufmärsche am Holocaust-Mahnmal oder an KZ-Gedenkstätten
haben wir mit einer Änderung des Versammlungsrechtes verboten.
Meinungsfreiheit endet, wo gefährliche neonazistische Volksverhetzung
betrieben wird.
Wir haben Politik und Gesellschaft durch Veranstaltungen
und Öffentlichkeitsarbeit für die Gefahr sensibilisiert.
Im März 2005 hat der BGH erstmals eine rechtsextreme Musikgruppe
als kriminelle Vereinigung eingestuft. Präzisere Erfassung
rechter Straftaten und langfristige Absicherung der Programme gegen
Rechts sind wichtige Ziele für die Zukunft.
Leider ist der Konsens aller demokratischen
Parteien nicht genügend gefestigt. Die CDU/CSU verharmlost
die rechtsextreme Gefahr. Sie stigmatisieren engagierte Akteure
gegen Rechts als linksextrem und wollen die Bundesförderung
für deren Arbeit streichen. Auch die Linkspartei untergräbt
diesen Konsens, wenn ihr Vertreter Oskar Lafontaine mit ausländerfeindlichen
Parolen um Wähler wirbt. Wir appellieren an die demokratischen
Parteien, trotz aller politischen Unterschiede die rechtsextremen
Feinde unserer Demokratie gemeinsam zu bekämpfen.
[zurück]
|