20.06.2007

Grüne Studie zeigt: Abweichende Meinungen in ländlichen Regionen kaum toleriert

Zur heutigen Vorstellung der Ergebnisse der grünen Studie „Grenzen lokaler Demokratie – Zivilgesellschaftliche Strukturen gegen Nazis im ländlichen Raum“ erklärt Monika Lazar, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus:

Das Problem liegt im Denken großer Bevölkerungsteile, nicht im Handeln kleiner „Randgruppen“. Unabhängig von Bildung, Alter, Geschlecht oder sozialem Status trifft man in Deutschland auf hohe Zustimmung zu rassistischen Einstellungen.

Ohne die Offenheit der Bürgermeister geht nichts. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zum zivilgesellschaftlichen Engagement gegen Nazistrukturen in ländlichen Regionen, die von uns in Auftrag gegeben wurde.

Als Grund für die Probleme von Antinazi-Initiativen in Dörfern und Kleinstädten ermittelte die Studie ein Demokratiedefizit. „Andere Meinungen in wichtigen politischen Fragen werden kaum ertragen“, so Doris Liebscher (Antidiskriminierungsbüro Leipzig) und Dr. Christian Schmidt (Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig), die Autorinnen und Autoren der Studie. Entsprechend schwer haben es politische Gruppen, mit ihrer Kritik von den kommunalpolitisch Verantwortlichen gehört zu werden. Wer Kritik an den Behörden übt, gilt schnell selbst als extrem. Dies belegen viele Interviews, die mit Personen von unterschiedlichen Behörden und Initiativen durchgeführt wurden.

Im Ergebnis der Untersuchungen empfiehlt die Studie unter anderem: Anti-Nazi-Maßnahmen nicht als „Extremismusbekämpfung“ bezeichnen, Vergabe von Fördermitteln direkt an die Initiativen und Maßnahmen zur Demokratieerziehung.

Die Studie im Volltext (200 Seiten) kann im Büro der Bundestagsabgeordneten Monika Lazar elektronisch angefordert werden (monika.lazar@bundestag.de).

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Studie Grenzen lokaler Demokratie
Studie Grenzen lokaler Demokratie (Zusammenfassung)

 

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