Zweite Infotour: Strategien gegen Rechtsextremismus
Lübtheen, 20. November 2006
Lübtheen: Fachgespräch Rechtsextremismus
"Lübtheen bleibt bunt" - Erfolgreiches Engagement für Demokratie
Mit großem zivilgesellschaftlichen Engagement schaffen es die Bürgerinnen und Bürger der mecklenburgischen Kleinstadt Lübtheen, sichtbare Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Als Reaktion auf die immer stärker werdenden Aktivitäten der NPD wurde das Bürgerbündnis gegen Rechts gegründet, um den öffentlichen Raum in Lübtheen mit demokratischen Angeboten wieder zurück zu erobern.
"Die Lübtheener können wirklich stolz darauf sein, was sie in so kurzer Zeit erreicht haben." so Monika Lazar MdB, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus. Auf ihrer Tour in fünf ostdeutsche Regionen besuchte sie die Stadt Lübtheen am 20. November 2006, um mit Vertretern von Initiativen, Kirchen, Sportvereinen, Parteien und der öffentlichen Verwaltung über Strategien gegen Rechtextremismus zu diskutieren.
Innerhalb eines Jahres wurden in Lübtheen eine große Demonstration gegen Rechts, ein Projekttag an der Schule, Informationsstände und Schulungen erfolgreich, und zumeist ehrenamtlich, organisiert. Unter dem Motto "Lübtheen bleibt bunt", arbeitet das überparteiliche Bündnis langfristig darauf hin, den rechten Parteien das Feld bei den Kommunalwahlen 2009 nicht zu überlassen.
Unterstützt wird das Bürgerbündnis sehr aktiv durch den Landkreis Ludwigslust. Dieser Landkreis ist auch bei der Vorphase des neuen Bundesprogrammes berücksichtigt und hat jetzt schon die Sicherheit, einen Lokalen Aktionsplan aufstellen zu können.
Die entsprechenden Informationen erreichten die Region jedoch nicht über das verantwortliche Ministerium. Vielmehr war das Engagement eines regionalen MdB ausschlaggebend.
"Dabei wollen wir natürlich auch die schon arbeitenden Projekte vor Ort mit einbeziehen." versicherte Reinhardt Macht, Beigeordneter des Landkreises. Beim Fachgespräch bot dieser an, mit den Lübtheenern zusätzlich noch einen Antrag auf ein Modellprojekt im Rahmen des neuen Bundesprogramms "Maßnahmen zur Vielfalt, Toleranz und Demokratie" zu stellen.
Immer wieder betonten die weit über dreißig TeilnehmerInnen des Fachgespräches, wie wichtig die Unterstützung durch die Mobilen Beratungsteams (MBT) sei. "Wir hätten ohne das MBT sicher manchmal aufgegeben." so Ute Lindenau, Bürgermeisterin von Lübtheen. "In meiner Kommune haben wir nach dem rechtsextremen Anschlag doch gar nicht gewusst, wie damit umzugehen ist." ergänzte ein Vertreter des Städte- und Gemeindetages. Durch die kontinuierliche Arbeit mit dem MBT seien dann "tolle" Ergebnisse erzielt worden.
Dass man vor allem die Jugend nicht aufgeben dürfe, betonte Elke Rudolf, Stadtjugendpflegerin in Boizenburg. "Wir haben eine gute Jugend!" Man könne auf keinen Fall sagen, dass "Rechts" unter Jugendlichen schon Mode geworden sei. Die vielen guten Beispiele bewiesen, dass junge Menschen sehr engagiert mitmachen, wenn man sie einbezieht.
"Was durch Ihre Arbeit in Lübtheen und im Landkreis passiert, hat enorme positive Wirkung." ermunterte Monika Lazar abschließend zum Weitermachen. "Das wirkt auf die Rechten und animiert anderen Städte und Gemeinden auch, aktiv zu werden."
[Presse: Hamburger Abendblatt v. 22.11.2006]
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Quelle: http://www.gruene-bundestag.de/cms/vor_ort/dok/157/157993.htm
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